Die Gründung unseres Klosters am Dom zu Münster

Türschild Klarissenkloster

Anfang des Jahres 1973 bat unser damaliger Bischof Heinrich Tenhumberg die Schwestern des Klarissenklosters an der Scharnhorststrasse um sechs Schwestern für eine Neugründung im Schatten des Domes.

Diese kleine, kontemplative Gemeinschaft soll gleichsam ein Hinweis sein für alle kontemplativen Orden unseres Bistums, denn so schrieb uns Bischof Heinrich:

„Als Bischof von Münster bin ich von dem unverzichtbaren Dienst der kontemplativen Orden für die kirchliche Erneuerung unserer Zeit zutiefst überzeugt. Ich sehe die Situation der Kirche in unserer Umbruchszeit ähnlich, wie es in der glaubhaft überlieferten Vision von Papst Innozenz III. zum Ausdruck kommt: Ein Bettelmönch stützt die vom Zusammenbruch bedrohte Laterankirche, die Mutter aller Kirchen des Erdkreises. Deshalb habe ich an der Domkirche zu Münster einen kontemplativen Konvent franziskanischer Spiritualität angesiedelt mit dem geistlichen Auftrag, für ein neues Pfingsten der Kirche zu beten wie die Jünger im Coenaculum (Apg 1,12-14).
Durch ihre zeichenhafte Präsenz im Dom und ihr franziskanisch-kontemplatives Leben nach der Regel der hl. Klara in Armut, Gebet und Buße sollen die Schwestern den Gläubigen im Bistum Münster ein dauernder Anruf sein, sich wieder auf die Mitte des christlichen Glaubens und die geistlichen Fundamente eines Lebens in der Nachfolge Christi zu besinnen.“

So zog am 11. Dezember 1973 Mutter M.Coleta Schulte-Walter mit drei Professschwestern und zwei Novizinnen in die ehemalige Nagel’sche Kurie.
Am 12. Dezember weihte unser Bischof die kleine Hauskapelle und schloss die Klausur. In der Weihnachtsnacht 1973 nahmen wir zum ersten Mal am Pontifikalamt im Dom teil, in dem Bischof Tenhumberg uns der großen, versammelten Gemeinde vorstellte und etwas über unseren Auftrag hier am Dom sagte.
Am 2. Januar 1974 übernahmen wir dann offiziell unseren Dienst im Dom, die tägliche Vesper um 17.15 h, und am 6. Januar, dem Hochfest der Erscheinung des Herrn, gestalteten wir unseren ersten Gottesdienst in der Domkirche.

Nach einer längeren Zeit des Experimentes überreichte uns am 7. Februar 1979, dem Fest der hl. Coleta von Corbie, unser Bischof, Heinrich Tenhumberg, im Beisein des damaligen Weihbischofs Dr. Reinhard Lettmann und dem Guardian des Franziskanerklosters, Pater Guido Rautenstrauch, in der Eucharistiefeier das Dekret zur Selbständigkeit unseres Konventes.

 

Bischof Heinrich Tenhumberg