Klaras Spiritualität

Klaras Hingabe an Gott geschieht in ihrer gelebten Armut. Armut ist für sie an keiner Stelle Mittel zum Zweck, sondern die Form ihrer Beziehung zu dem Gott, der für uns arm geworden ist. So wird ihr Leben selbst zum Geschenk an Gott, an ihre Schwestern, an alle Menschen, denen sie begegnet. Im ersten Brief an Agnes von Prag schreibt sie: „Wenn also ein so großer Herr verachtet, hilflos und arm in der Welt erscheinen wollte, damit die Menschen, die überaus arm und bedürftig waren, in ihm reich würden, so frohlockt von Herzen und freut euch!“

Klara geht ihren Lebensweg erstaunlich eigenständig. Schon im Elternhaus löst sie sich von den familiären und gesellschaftlichen Vorgaben und folgt mutig ihrer eigenen Sehnsucht. Sie bleibt ihrer Spur in den Fußspuren des armen Jesus Christus treu bis zum Ende. An Agnes von Prag schreibt sie: „Umarme als arme Jungfrau den armen Christus!“

Klara gestaltet ihren Weg gemeinschaftlich. Von Anfang an möchte sie, dass andere mit ihr diesen Weg gehen. Und die schwesterliche Gemeinschaft, in der das Evangelium Jesu Christi konkret gelebt wird, ist ihr genau so wichtig wie die Armut. Sie bittet ihre Schwestern in ihrem Testament: „Liebt einander aus der Liebe Christi, und zeigt die Liebe, die ihr im Herzen habt, nach außen im Werk.“

Klaras letztes Wort, das sie am Ende ihres Lebens sprach: „Herr, sei gepriesen, weil Du mich erschaffen hast.“ Darin leuchtet auf, wie sehr sie ihr eigenes Leben als Geschenk angenommen hat.

 

 

 

 

Klostergarten in Münster

Klara und Franziskus